Methode

Für die Messung der Abfahrtslänge gibt es nach wie vor keine verbindliche Methode. Die Pistenlänge ist auch nicht Gegenstand der einschlägigen Pistengütesiegel, die beispielsweise in Tirol verliehen werden, aber eben nur qualitative Aspekte wie Pistensicherung und -markierung umfassen. Bei dem, was gemeinhin als Pistenlänge bezeichnet wird, handelt es sich streng genommen um die Gesamtlänge der Schneesportabfahrten (nach Schweizer Diktion) bzw. die Gesamtlänge der Strecken im organisierten Skiraum (nach ÖNORM).

Zu diesen zählen:

  • Skipisten: Eine Skipiste ist eine allgemein zugängliche, zur Abfahrt mit Ski und Snowboard vorgesehene und geeignete Strecke, die markiert, kontrolliert und vor atypischen Gefahren, insbesondere Lawinengefahr gesichert ist und i.d.R. präpariert wird. Pisten werden zudem nach Schwierigkeitsgraden eingestuft), zu denen auch Schneesportwege (auch bekannt als Skiwege oder Ziehwege – oft handelt es sich dabei um Forststraßen oder Wirtschaftswege) zählen.
  • Skirouten: Die Skiroute ist eine allgemeine zugängliche, zur Abfahrt mit Ski und Snowboard vorgesehene und geeignete Strecke, die markiert und nur vor Lawinengefahr gesichert ist, aber weder (regelmäßig) präpariert noch kontrolliert wird.
  • Sonderflächen: Snowparks, Snowcross, Kidsparks u.ä.

Für die Vergabe des Siegels „Geprüfte Abfahrtslänge“ wird die Länge aller Schneesportabfahrten bzw. Strecken im organisierten Skiraum auf Basis der Mittellinie der Skipisten gemessen, also entlang einer Linie, die stets in der Mitte zwischen dem linken und rechten Pistenrand verläuft. Hat die Piste ein hängendes Profil, entspricht diese nicht immer der Falllinie. Skirouten werden entlang der Markierungen gemessen.

Jeder Abschnitt wird dabei unabhängig von seiner Breite nur einmal berücksichtigt, auch wenn ein Skifahrer in der Praxis Abschnitte mehrfach fahren muss, um zu bestimmten Varianten zu gelangen. So wird vermieden, dass einige Bauminseln auf einer Piste zu einer explosionsartigen (und die Realität verfälschenden) Erweiterung der Gesamtabfahrtslänge führen würden. Damit orientieren wir uns an den Empfehlungen der FIANET und der OITAF .

In Snowparks werden parallel verlaufende Linien (z.B. Medium- und Expert-Line) berücksichtigt, wenn sie sich im Charakter unterscheiden.

Durchgeführt wird die Vermessung der Abfahrten durch Befahrung und mit Hilfe von Desktop-Mapping-Anwendungen. Die Lokalisierung der Abfahrtsverläufe erfolgt auf Basis unterschiedlichster analoger und digitaler Quellen. Berücksichtigt werden die in den aktuellen Pistenplänen (Panoramakarten) der Skigebiete verzeichneten Pisten (inkl.  Schneesportwege) und Skirouten (keine hochalpinen Tourenabfahrten oder Varianten, die von manchen Skigebieten ebenfalls in der Panoramakarte gezeigt werden). Konnten auf Basis weiterer Quellen zusätzliche Schneesportabfahrten identifiziert werden (z. B. präparierte Abschnitte auf Winter-Luftbildern, GIS-Daten der Skigebiete, Befahrung), wurden diese ebenfalls berücksichtigt. Gerade in großen Skigebieten ist es aus darstellungstechnischen Gründen manchmal nicht möglich, alle vorhandenen Schneesportabfahrten im Pistenplan darzustellen.

Die digitalisierten Pistenverläufe werden exportiert und mit Hilfe von GIS-Software vermessen. Die Gesamtlänge der Schneesportabfahrten ergibt sich aus der Summe der Längen aller Abschnitte (Quelle Foto: www.dolomitisuperski.com).

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